Richtig lüften – gewusst wie

Regelmässiges Lüften ist wichtiger denn je. Doch dabei kann viel der teuren Heizenergie wieder verlorengehen.

Richtig lüften

Energieverlust verringern

Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung werden darum immer beliebter. Doch auch wenn Sie durch Ihre Fenster lüften, können Sie mit einigen einfachen Massnahmen Energieverluste verringern.

Entlüften

Aktuell hören wir überall, wie wichtig reine Luft ist und es somit keine Frage mehr ist: Lüften zählt aktuell zu den wichtigsten Vorkehrungen, um Viren und Bakterien aus geschlossenen Räumen zu befördern. Aber auch darüber hinaus hat die Notwendigkeit des Lüftens einen ganz simplen Grund: Feuchtigkeit aus dem Raum zu bekommen.

Kaum zu glauben, aber in einem durchschnittlichen 4-Personen-Haushalt müssen täglich bis zu 15 Liter Wasserdampf „entlüftet“ werden. Aber woher stammt all diese Feuchtigkeit?

Allein unser Aufenthalt in einem Raum lässt die Luftfeuchtigkeit bereits deutlich ansteigen. Aber auch Tätigkeiten wie kochen, wischen, duschen oder das Öffnen der gerade durchgelaufenen Spülmaschine tragen dazu bei.

Die Raumtemperatur hängt dabei mit der Feuchtigkeit zusammen. Je höher die Lufttemperatur in einem Raum, desto mehr Wasser­dampf kann sie aufnehmen.

Richtig lüften

Häufige Fragen

Die optimale Luftfeuchtigkeit sollte bei einer Raumtemperatur von 20 °C bei 50% liegen. Kontrollieren Sie mit einem Hygro­meter regelmässig die Luftfeuchtigkeit Ihrer Räume. Spätestens aber, wenn sich Kondenswasser bemerkbar macht, muss ge­lüf­tet werden, damit überschüssige Feuchtigkeit nach draussen transportiert werden kann.

Steigt die Luftfeuchtigkeit zu stark an, schlägt sich Kondens- oder Tauwasser an den kältesten Oberflächen des Raumes nieder, z.B. an Spiegeln, Fensterflächen, Raumecken oder an Flächen mit wenig Luftbewegung, z.B. hinter Schränken. Nicht selten führt dies zu Schimmelbildung, die oft erst nach Jahren entdeckt wird.

Lüften Sie täglich und das mehrmals (3 – 4-mal täglich). Unterscheiden Sie dabei die Räume nach der Nutzung: Schlafräume am besten morgens nach dem Auf­stehen, mindestens 5-10 Minu­ten. In Küche und Bad, wo viel Feuchtigkeit entsteht, sollte die­se direkt nach dem Entstehen weggelüftet werden. Haben die Räume keine Fenster, lassen Sie die Ventilatorlüftung lange genug laufen. Das Kipplüften dauert erheblich länger und erhöht dadurch den Wär­me- und Energie­verlust erheblich. Daher während der Heizperiode keine Kipplüftung anwenden.

Lüften Sie immer bei vollständig geöffnetem Fenster (Stoss­lüf­tung). Nur so ist ein kompletter Luftaustausch in kurzer Zeit möglich. Öffnen Sie zusätzlich die Innentüren und lüften Sie quer, um die Effektivität des Lüftens noch zu erhöhen. Bei der Querlüftung reicht bereits ein mehrfaches Lüften von nur 2 – 5 Minuten aus, damit Feuchtigkeit, aber wenig Wärme entweichen kann.

  • Die Wäsche trocknen Sie am besten in einem gut gelüfteten Kellerraum oder mit einem Trockner.
  • Grosse Möbelstücke möglichst an Innenwänden oder gut gedämmten Aussenwänden aufstellen. Dabei auf ausreichend Abstand zur Wand (ca. 5 – 10 cm) und auf Lüftungsschlitze am Boden achten, damit die Luft dahinter gut zirkulieren kann. Es können auch Sockelleisten entfernt werden (Vorsicht z.B. bei Bettkästen).
  • Bei der Planung eines Neubaus über eine kontrollierte Wohnraumlüftung in Form einer Lüf­tungs­an­la­ge nachdenken. Sie hat den Vorteil, be­darfs­gerecht für ein optimales Wohnklima zu sorgen und dabei so wenig Energie wie möglich zu verbrauchen.
  • Beim Lüften im Sommer müssen Sie bei kalten Räumen, insbesondere bei Kellern, vorsichtig sein, weil sich die Luftfeuchtigkeit der Aussenluft schnell an den kalten Wän­den niederschlagen kann. Daher Kellerfenster an warmen, schwülen Sommertagen höchstens in den küh­len Morgenstunden öffnen und ansonsten geschlossen halten.